Demonstration gegen die staatliche Finanzierung des Kirchentages 2025

25 Millionen Euro soll der Deutsche Evangelische Kirchentag, der vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in Hannover stattfindet, kosten [1]. Vier Millionen Euro gibt die Landeshauptstadt Hannover zu dieser Veranstaltung [1] – obwohl die Kommune künftig pro Jahr 120 Millionen Euro im Haushalt sparen will [2]. Das Land Niedersachsen beteiligt sich mit sieben Millionen Euro [1] – obwohl es derzeit etwa 67 Milliarden Euro Schulden hat [3]. Der Bund zahlt für die Ausrichtung des Kirchentags 500.000 Euro, der Gastgeber, die Evangelische Landeskirche, beteiligt sich mit sieben Millionen Euro und der Rest soll sich über Eintrittskarten und Spenden finanzieren [1]. Das bedeutet, dass das Kirchenfest zu einem großen Teil aus allgemeinen Steuergeldern – keinen Kirchensteuern – finanziert wird. Darüber hinaus will die Stadt Hannover die Örtlichkeiten dafür kostenlos zur Verfügung stellen und zusätzlich die Kosten für deren Reinigung und Ähnliches übernehmen. Insgesamt summiert sich hier sehr viel Geld für eine Veranstaltung, deren Zielgruppe immer weiter schrumpft. Laut Statistik sind nämlich in der Region Hannover derzeit nur noch 30 Prozent der Bewohner und Bewohnerinnen Mitglied in der evangelischen Kirche [4], für die der Kirchentag ausgerichtet wird. Tendenz weiter sinkend. Muss das sein? Überall in Niedersachsen sind die Haushalte der Kommunen auf einem Sparkurs. Allein in Hannover wird der Rotstift bereits ordentlich geschwungen. Es wird bei der Förderung von Schulen gespart, Bibliotheken, Bäder und Jugendtreffs werden geschlossen, Projekte gestoppt und nicht weiter unterstützt. Eine fünftägige Veranstaltung, zu deren Zielgruppe nur ein Drittel der Bevölkerung gehört, wird jedoch über alle Maße finanziert. Dieses Geld wird an anderer Stelle dringend(er) benötigt. Wir fordern die Landeshauptstadt Hannover und das Land Niedersachsen dazu auf, angesichts der finanziellen relevanten Bedarfe in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kultur und Soziales sowie aufgrund der stetig sinkenden Mitgliederzahl der Kirchen die Finanzierung des Kirchentags in Hannover zu streichen oder mindestens stark zu kürzen. Das Geld soll dann jenen zugutekommen, die bereits Kürzungen in ihren Förderungen hinnehmen mussten. [1] Gisa Bodenstein für hpd. Kirchentag 2025: Hannover lädt ein und spendet Steuergeld. 2021. URL: https://hpd.de/artikel/kirchentag-2025-hannover-laedt-und-spendet-steuergeld-18967 (besucht am 16.06.2024). [2] Hannoversche Allgemeine Zeitung. Stadt Hannover will 120 Millionen Euro pro Jahr sparen: Wie geht das? 2024. URL: https://www.haz.de/lokales/hannover/stadt-hannover-will-120-millionen-euro-pro-jahr-sparen-wie-geht-das-AS4NMBHJSNEEHAFUGEKHIJYRGU.html (besucht am 16.06.2024). [3] Jan Vermöhlen für Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. BdSt-Nachrichten Niedersachsen und Bremen Januar/Februar 2023. 2023. URL: https://www.steuerzahler.de/aktuelles/detail/bdst-nachrichten-niedersachsen-und-bremen-januarfebruar-2023 (besucht am 16.06.2024). [4] Landeshauptstadt Hannover. Religionszugehörigkeit in Zahlen. 2023. URL: https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Verwaltungen-Kommunen/Die-Verwaltung-der-Region-Hannover/Region-Hannover/Weitere-Meldungen-der-Region-Hannover/2023/Religionszugeh%C3%B6rigkeit-in-Zahlen (besucht am 16.06.2024). Dafür wollen wir demonstrieren. Wir sind mit einem Infostand und weiterem Material vor Ort. Termine und Standorte Mi., 30. April, 10:00 – 17:00 Uhr Steintorplatz 30169 Hannover Fr., 02. Mai, 10:00 – 17:00 Uhr Steintorplatz 30169 Hannover Sa., 03. Mai, 10:00 – 17:00 Uhr Am Marstall / Ecke Schmiedestraße (Marstall-Brunnen) 30159 Hannover So., 04. Mai, 10:00 – 17:00 Uhr Steintorplatz 30169 Hannover

Steuerfinanzierter Düsseldorfer Kirchentag: Schluss mit Privilegien!

Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am 23.06.22 mehrheitlich eine Bezuschussung des für 2027 geplanten Evangelischen Kirchentags in Düsseldorf beschlossen. Insgesamt wurden 5,8 Mio. € gebilligt, die sich aus 4,3 Mio. € Direktzahlungen und 1,5 Mio. € Sachzuwendungen zusammensetzen [1]. Zusätzlich sind weitere Zahlungen von insgesamt 8 Mio. € aus Landes- und Bundesmitteln geplant, von denen das Land NRW den Bärenanteil von 7,5 Mio. € beisteuern soll [2]. Der Finanzvorstand des Evangelischen Kirchentags verteidigt die finanzielle Unterstützung mit Steuergeldern: „Würden nur Gelder der Kirche fließen, dann sei die Veranstaltung binnenkirchlich“ [3]. Doch genau das ist diese Veranstaltung!  „Der Deutsche Evangelische Kirchentag […] versteht sich dabei […] als eine Bewegung innerhalb des evangelischen Glaubens“, geht es aus der Beschlussvorlage des Düsseldorfer Rats hervor [1]. Das heißt, dass der Düsseldorfer Stadtrat bei Beschluss darüber informiert war, dass es sich um eine „binnenkirchliche Veranstaltung“ handelt, auf der u.a. „spirituelle und religiöse Fragen“ [1] in einem kirchlich konfessionellen Rahmen beantwortet werden sollen. Eine solche staatliche Finanzierung einer religiösen Veranstaltung, die von vornherein eben nicht, wie von der evangelischen Kirche propagiert, für die „Breite der Gesellschaft“ [3] gedacht ist, sondern „eine Bewegung des evangelischen Glaubens“ [1] darstellt, lehnt die Partei der Humanisten entschieden ab.„Deshalb streben wir eine strikte Trennung von Staat und Religion an.Die Kirchen haben immer noch immensen Einfluss im gesellschaftlichen und politischen Leben und genießen zahlreiche Privilegien. Sie erhalten umfangreiche Zahlungen von staatlicher Seite“ und damit muss ein für allemal Schluss sein! Wir können es nicht tolerieren, dass angesichts der vielfältigen Krisen immer noch Steuergeld, das für das Allgemeinwohl gedacht ist, in eine religiös-motivierte Veranstaltung investiert wird und wir so zu einer Bevorzugung bestimmter Konfessionen gegenüber anderen Konfessionen und Nicht-Konfessionellen beitragen. Wir fordern zudem das Land NRW und den Bund dazu auf, die Anfrage von bis zu 8 Mio. Euro entschieden zurückzuweisen. Du bist Düsseldorfer und möchtest dich aktiv gegen die städtische Finanzierung des Kirchentages 2027 aussprechen?Hier findest du das Bürgerbegehren des Düsseldorfer Aufklärungsdienst: https://aufklaerungsdienst.de/politik/nicht-mein-kirchentag/unterschriften-formular/  Dich interessiert unsere Position zur Säkularisierung?Hier findest du weitere Informationen:https://www.pdh.eu/programmatik/saekularisierung/  [1] Landeshauptstadt Düsseldorf, 23.06.2022. Öffentliche Beschlussvorlage der Landeshauptstadt Düsseldorf. Zuletzt abgerufen am 18.02.2023.[2] Rheinische Post, 09.06.22. Kirchentag in Düsseldorf möglich. Zuletzt abgerufen am 18.02.2023.[3] WDR, 24.06.22. Düsseldorf will Evangelischen Kirchentag unterstützen – und bekommt Gegenwind. Zuletzt abgerufen am 18.02.2023.