Mitgliedschafts-
unvereinbarkeitsliste

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit politischen, ideologischen oder weltanschaulichen Überzeugungen, die im Widerspruch zu den Grundwerten des politischen Humanismus, der Aufklärung, der Menschenrechte und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen.

Inhaltsverzeichnis

Konkret ist die Mitgliedschaft unvereinbar mit:

Faschistischen, nationalistischen und totalitären Weltanschauungen

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Ideologien, die
autoritäre, völkische oder diktatorische Gesellschaftsmodelle befürworten oder
verherrlichen. Dies betrifft insbesondere faschistische, ultranationalistische und
identitäre Strömungen, die demokratische Prinzipien ablehnen, Menschenrechte
relativieren und die individuelle Freiheit einer angeblich natürlichen oder kulturell
homogenen „Volksgemeinschaft“
unterordnen.

Faschismus verstehen wir als eine antidemokratische, autorität-nationalistische
Ideologie, die sich durch die Ablehnung von Pluralismus, Menschenrechten und
individueller Selbstbestimmung auszeichnet. Faschistische Weltanschauungen
propagieren einen allumfassenden Staat unter autoritäter Führung, die
Unterordnung des Einzelnen unter die vermeintliche kollektive Einheit von Volk
und Nation
sowie die Ausgrenzung und Bekämpfung realer oder konstruierter
„Feinde“
. Sie gehen regelmäßig mit der Verherrlichung von Gewalt, der
Delegitimierung demokratischer Institutionen, einem extremen Freund-Feind-
Denken
und der Absage an aufgeklärte, rationale Diskurse einher.

Diese Positionen stehen in direktem Widerspruch zum politischen Humanismus,
der sich für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Vielfalt und rationale
Gestaltung gesellschaftlicher Ordnung
einsetzt. Auch moderne Varianten
faschistischer Ideologie
, die sich etwa als „systemkritisch“ tarnen, fallen unter
diese Unvereinbarkeit, wenn sie in ihrer Substanz dieselben
demokratiefeindlichen, autoritären und exkludierenden Grundhaltungen
vertreten. Wer sich mit solchen Ideen identifiziert oder sie aktiv unterstützt, kann nicht Mitglied der Partei der Humanisten sein.

Sozialchauvinistischen und elitären Gesellschaftskonzepten

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Überzeugungen, die Menschen primär nach ihrem sozialen Status, ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit oder ihrer vermeintlichen gesellschaftlichen Nützlichkeit bewerten. Wer Armut oder soziale Ungleichheit als individuelles Versagen moralisiert, strukturelle Benachteiligung ignoriert oder soziale Teilhabe auf „Leistung“ im engen ökonomischen Sinne reduziert, verneint die grundlegende Gleichwertigkeit aller Menschen.

Solche Haltungen stehen im Widerspruch zu unserem Eintreten für eine solidarische Gesellschaft, die auf Chancengerechtigkeit, sozialer Verantwortung und dem Respekt vor der Würde jedes Einzelnen basiert. Der politische Humanismus begreift Menschen nicht als Mittel zum Zweck, sondern als eigenständige Subjekte mit Rechten, Potenzialen und unveräußerlicher Würde, unabhängig von Herkunft, Bildung oder Einkommen.

Fundamentalistischem Marktliberalismus („entgrenzter Neoliberalismus“)

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit einer Ideologie, die den Markt als oberstes und einzig legitimes Steuerungsprinzip menschlicher Gesellschaft betrachtet. Wer soziale Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung oder staatliche Regulierung grundsätzlich ablehnt und stattdessen jede gesellschaftliche Frage in ökonomischer Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit oder Kapitalverwertung auflösen will, verkennt den Wert des Menschen als soziales und ethisches Wesen.

Der entgrenzte Neoliberalismus reduziert Demokratie auf Marktprozesse, Freiheit auf Konsum, und Gerechtigkeit auf Leistungsfähigkeit. Ein Weltbild, das dem politischen Humanismus diametral entgegensteht. Wir treten für ein Gleichgewicht von individueller Freiheit, sozialer Verantwortung und demokratischer Gestaltung ein, nicht für die Vorherrschaft ökonomischer Logik über Menschlichkeit und Zukunftsfähigkeit.

Religiösem oder weltanschaulichem Fundamentalismus

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Weltanschauungen, die dogmatische Wahrheiten über individuelle Freiheit, kritisches Denken und die Prinzipien einer offenen Gesellschaft stellen. Religiöser oder ideologischer Fundamentalismus stellt dabei nicht die persönliche Spiritualität oder Überzeugung infrage, sondern jene Haltungen, die demokratische Ordnungen durch Glaubenssysteme ersetzen wollen, die Vielfalt unterdrücken und die Autorität einer absoluten Lehre über den öffentlichen Diskurs erheben.

Wer religiöse Gebote oder ideologische Dogmen über Grundrechte und rationale Entscheidungsprozesse stellt, verlässt das Fundament säkularer und pluralistischer Gesellschaften. Der politische Humanismus verteidigt die Freiheit der Religion, aber auch die Freiheit von Religion und fordert eine säkulare Ordnung, in der niemand zur Konformität gezwungen wird.

Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit jeder Form der Abwertung, Entrechtung oder Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder anderer Merkmale. Wer bestimmten Gruppen pauschal weniger Würde, Rechte oder Zugehörigkeit zuspricht, stellt sich gegen die Grundlagen unserer Weltanschauung.

Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit und verwandte Ideologien sind nicht nur moralisch untragbar, sondern auch demokratieschädlich und gefährlich. Der politische Humanismus erkennt die Vielfalt der menschlichen Lebensformen als Reichtum und Realität moderner Gesellschaften an, nicht als Störung, die überwunden werden müsste.

Wissenschaftsfeindlichen, esoterischen oder verschwörungsideologischen Haltungen

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Weltanschauungen, die wissenschaftliche Erkenntnisse systematisch ablehnen, relativieren oder durch spekulative Erzählungen und pseudowissenschaftliche Behauptungen ersetzen. Wer den menschengemachten Klimawandel, die Evolution, medizinische Grundlagenforschung oder andere evidenzbasierte Erkenntnisse leugnet, greift das Fundament aufklärerischer Politik an.

Ebenso widerspricht die bewusste Verbreitung von Verschwörungserzählungen, etwa über „geheime Eliten“, „gesteuerte Medien“ oder angebliche Weltverschwörungen, dem Anspruch an eine informierte, rationale und demokratische Öffentlichkeit. Der politische Humanismus beruht auf kritischem Denken, methodischem Zweifel und der Bereitschaft, Irrtümer zu korrigieren, nicht auf der Immunisierung gegen Realität. Wer stattdessen auf Esoterik, Dogmen oder gezielte Desinformation setzt, gefährdet die Integrität politischer Prozesse.

Befürwortung oder Verharmlosung politischer Gewalt und Militanz

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit der ideologischen Rechtfertigung oder Verharmlosung von Gewalt als Mittel zur Durchsetzung politischer Überzeugungen außerhalb des demokratischen und rechtsstaatlichen Rahmens. Dies betrifft die Billigung oder Anwendung von Gewalt durch extremistische Bewegungen, militante Gruppen oder einzelne Akteure, unabhängig von deren politischer Ausrichtung.

Wer Gewalt als legitimes Mittel der gesellschaftlichen Auseinandersetzung begreift, sei es physisch, psychisch oder strukturell, verlässt den Boden einer zivilen und demokratischen Ordnung. Unser Bekenntnis zur Gewaltfreiheit richtet sich gegen die Politisierung von Gewalt, nicht gegen die legitime Anwendung rechtsstaatlicher Mittel zur Verteidigung von Demokratie, Menschenrechten und öffentlicher Sicherheit. Der politische Humanismus setzt auf Argumente statt Drohungen, auf Beteiligung statt Einschüchterung, und auf rationale Debatte statt gewaltsamer Konfrontation. Gewalt darf niemals zum Mittel der politischen Einflussnahme werden.

Zivilisationsfeindlichen und regressiven Ideologien

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Weltanschauungen, die die Errungenschaften moderner, demokratischer Zivilisation grundsätzlich ablehnen oder pauschal als „verkommen“, „künstlich“ oder „unterdrückerischdiffamieren. Gemeint sind Ideologien, die Fortschritt, Aufklärung, technologische Entwicklung oder offene Gesellschaften nicht kritisch hinterfragen, sondern kategorisch verwerfen, oft verbunden mit einer romantisierten Sehnsucht nach vormodernen Zuständen, autoritärer Einfachheit oder apokalyptischer Zerstörung des Bestehenden.

Wer nicht an der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft mitwirken, sondern sie ablehnen oder rückabwickeln will, stellt sich gegen das Gesellschaftsbild des politischen Humanismus. Dieser versteht menschliche Zivilisation nicht als Problem, sondern als Gestaltungsaufgabe, getragen von Verantwortung, Kritikfähigkeit, Rationalität und dem Willen, sie menschenfreundlich, gerecht und zukunftsfähig weiterzuentwickeln.

Feindseligkeit gegenüber der pluralistischen, offenen Gesellschaft

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Haltungen, die Vielfalt, kulturelle Offenheit, individuelle Lebensentwürfe oder internationale Zusammenarbeit aus prinzipieller Ablehnung heraus bekämpfen. Wer ein homogenes Gesellschaftsbild propagiert, kulturelle oder religiöse Gruppen pauschal diffamiert oder Migration als Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt betrachtet, widerspricht der grundlegenden Idee einer offenen, pluralistischen Gesellschaft.

Der politische Humanismus bejaht Vielfalt als Realität und Bereicherung. Unsere Gesellschaft ist nicht trotz, sondern wegen ihrer Offenheit überlebens- und entwicklungsfähig. Wer Pluralität nicht als Herausforderung, sondern als Fehler betrachtet, und wer den Austausch zwischen Kulturen, Weltanschauungen und Lebensstilen fundamental ablehnt, stellt sich gegen die Idee einer friedlichen, kooperativen und solidarischen Demokratie.

Systematische Desinformation und Demokratieverachtung

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit der bewussten Verbreitung von Desinformation, der pauschalen Verächtlichmachung demokratischer Institutionen oder der gezielten Untergrabung öffentlicher Debattenräume. Wer Fakten durch ideologisch motivierte Täuschung ersetzt, wissenschaftliche Erkenntnisse durch Manipulation delegitimiert oder Medien und Parlamente als grundsätzlich „gesteuert“ oder „feindlich“ darstellt, entzieht der Demokratie ihre gemeinsame Verständigungsgrundlage.

Politischer Humanismus lebt von einer informierten Öffentlichkeit, faktenbasiertem Diskurs und rationaler Streitkultur. Wer diese durch kalkulierte Irreführung, verschwörungsideologische Rahmungen oder die bewusste Zersetzung demokratischer Institutionen zu zerstören versucht, stellt sich außerhalb des demokratischen Rahmens und gegen den Anspruch einer aufgeklärten Gesellschaft.

Autoritärem Kollektivismus und zwangskollektiven Staatsideologien

Die Mitgliedschaft in der Partei der Humanisten ist unvereinbar mit Ideologien, die individuelle Freiheit, Pluralität und demokratische Mitbestimmung einer allumfassenden kollektiven Ordnung unterordnen. Dazu zählen autoritär-kommunistische und dogmatisch staatssozialistische Modelle, die auf zentralistischer Kontrolle, erzwungener ideologischer Einheit und umfassender Verstaatlichung beruhen.

Der politische Humanismus bekennt sich zu einem handlungsfähigen, sozialen und demokratisch legitimierten Staat. Doch wo staatliche Verantwortung in Bevormundung umschlägt und Menschen zu Objekten eines ideologischen Kollektivs degradiert werden, endet der freiheitlich-demokratische Rahmen und damit unser Verständnis eines Staates.

Wir lehnen nicht den Staat ab, sondern autoritäre Zwangssysteme, die unter dem Vorwand von Gleichheit Freiheit, Vielfalt und Eigenverantwortung unterdrücken.

Anmerkung zur Anwendung

Diese Liste hat Orientierungs- und Entscheidungsfunktion für Gremien, Mitglieder und Bewerbende der Partei. Sie dient insbesondere dazu, Klarheit über die
Grundvoraussetzungen für eine Mitwirkung in der Partei der Humanisten zu schaffen. Die bewusste Nähe zu den hier aufgeführten Positionen, ihre aktive Unterstützung oder Verbreitung kann zur Ablehnung eines Aufnahmeantrags, zur Aberkennung der Mitgliedschaft oder zu einem Ausschlussverfahren führen.

Im Zweifelsfall entscheidet der Bundesvorstand über die politische Einordnung einer Haltung. In schwerwiegenden oder grundsätzlichen Fällen kann der Bundesparteitag eine Klärung herbeiführen. Maßgebliche Grundlage für alle Bewertungen ist die Satzung der Partei der Humanisten.