Lichtblick fürs Klima: Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“

Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen: Während die Menschheit gemeinsam versuchen muss, den Klimawandel zu bremsen, um die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten (Mitigation), müssen wir uns an die bereits unvermeidbaren und schon heute spürbaren Auswirkungen des Klimawandels anpassen (Adaption), um Schäden für Mensch und Natur möglichst zu vermeiden. Beide Aspekte des Klimaschutzes sollten wichtigste Ziele der Politik sein. Im Idealfall stehen sie sich nicht entgegen, sondern unterstützen sich gegenseitig.

Ein Beispiel dafür ist die Renaturierung unserer Wälder, die vor allem durch Trockenheit anfällig für Stürme, Schädlinge und Waldbrände werden. Ein geschädigter Wald nimmt kein CO2 mehr auf, sondern setzt es im schlechtesten Fall auch noch frei. Hier kann dem Wald durch veränderte Bewirtschaftung und stärkere Durchmischung statt Monokulturen geholfen werden. Ein weiteres Beispiel ist die Renaturierung von Feuchtgebieten wie Mooren, Flussläufen und Auenwäldern. Diese führen zu einer besseren Speicherung von Wasser und CO2, was den Klimawandel bremst und gleichzeitig vor Wetterextremen wie Dürren und Unwettern mit Überschwemmungsgefahr schützt [1]. In diesem Sinne kann Renaturierung aktiv einen Beitrag zu Klimaschutz und -anpassung leisten, ganz zu schweigen von den positiven Effekten für die Artenvielfalt (Biodiversität), wenn sich angestammte Arten in den wiederhergestellten Naturlandschaften erneut etablieren können [2].

Daher begrüßen wir ausdrücklich die Initiative der Bundesregierung für „natürlichen Klimaschutz“ [3,4]. Solche Initiativen sind für den Klimaschutz unabdingbar. Wir fordern jedoch, die Mittel effizient und unbürokratisch einzusetzen, damit Maßnahmen für Umwelt und Klima schnell wirken können. Keinesfalls sollte die Initiative durch Streit um Zuständigkeiten, Zuteilung der Mittel oder komplizierte Genehmigungsverfahren ausgebremst werden, wie es z. B. bei der Energiewende mehrmals passiert ist. Außerdem fordern wir, die Wirksamkeit der Maßnahmen wissenschaftlich zu begleiten bzw. zu überwachen.

QUELLEN:

[1] natur.de, 2023. Gewässer renaturieren – aber wie?  

[2] BMUV, 2021. Renaturierung: Zurück zur Natur, aber wie?  

[3] Spiegel Online, 2023. Regierung will vier Milliarden Euro in Schutz von Ökosystemen investieren  

[4] Spektrum.de, 2023. Milliarden für ein »Zeitalter der Renaturierung«